Portraits: Prof. Dr. Stefan Krankenhagen

Unsere Reihe Portraits zeigt Facetten der Kulturwissenschaften in ihren Personen und Institutionen. Kulturwissenschaftler*innen stellen pointiert sich und ihre Sicht auf die Kulturwissenschaften vor.

 

Name: Stefan Krankenhagen

Anbindung: Universität Hildesheim, Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation

Fach/Disziplin: Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Populäre Kultur

 

1. Was sind Ihre kulturwissenschaftlichen Interessensgebiete?

Meine Interessen sind mir selbst nicht geheuer. Arbeiten zur Undarstellbarkeit des Holocaust und zu Fragen der ästhetischen Inszenierung von Geschichte wechseln sich ab mit Arbeiten zu Sport- und Konsumkultur oder werden temporär überlagert von einem Interesse an den Dingen der Populären Kultur.

 

2. Was verstehen Sie unter Kulturwissenschaften?

Ein interdisziplinärer Blick auf potentiell alle Prozesse, Materialitäten, Beziehungen, Systeme, Artefakte – und zwar notwendigerweise aus einer ästhetischen und gesellschaftlichen Perspektive. Vielleicht kann ich es so formulieren: Kulturwissenschaftliche Forschung entsteht für mich dann, wenn gesellschaftliche Prozesse als ästhetische Formen und ästhetische Formen als gesellschaftliche Prozesse untersucht werden.

 

3. Sind Sie „offiziell“ Kulturwissenschaftler*in? Wie ist an Ihrer Institution Kulturwissenschaft vertreten bzw. organisiert? Gibt es ein eigenständiges Fach?

Die Kulturwissenschaften sind an der Universität Hildesheim seit 1979 fest und (inter-)disziplinär verortet.

 

4. Worin sehen Sie die Aufgabe kulturwissenschaftlicher Forschung in Richtung Universität und in Richtung Gesellschaft?

Unsere Aufgabe besteht meines Erachtens darin, uns selbst, die Institution der Universität und Teilbereiche der Gesellschaft immer wieder davon zu überzeugen, dass das Nicht-Offensichtlich-Notwendige, das Nicht-Sofort-Anwendbare, das Nicht-Immer-Subsumierbare durchaus notwendig ist.

 

5. Was wünschen Sie sich für die Kulturwissenschaften? Welche Potenziale sehen Sie?

Ich wünsche mir mehr Mut.